Open Art Museum
Unsere Mission
Was ist das open art museum?
Das open art museum widmet sich der Kunst aus Grenzbereichen.
Das open art museum öffnet Kunstgrenzen.
Das open art museum überrascht.
Das open art museum inspiriert.
Das open art museum hinterfragt bestehende Denkmuster.
Das open art museum setzt Emotionen frei.
Das open art museum lädt ein zum offenen Austausch.
Das open art museum fördert Diversität in der Kunst und im Kunstbetrieb.
Diversität im open art museum heisst:
Wir zeigen Kunst aus verschiedenen Entstehungskontexten.
Wir ziehen keine kulturellen oder sozialen Grenzen.
Wir respektieren Kunstschaffende ungeachtet ihrer Identität und Lebensform und ungeachtet einer Beeinträchtigung.
Wir wollen das jeweils Eigene der Kunst sichtbar machen.
Unsere Vision
Das open art museum steht für die existentielle Bedeutung künstlerischen Schaffens für den Menschen und für die Gesellschaft.
Das open art museum führt Menschen in der Kunst zusammen.
Im open art museum fühlen sich alle mit Respekt wahrgenommen und angesprochen und begegnen sich auf Augenhöhe.
Das open art museum ist ein offener Ort für Kunst ohne Grenzen. Für eine expressive Welt.
EinBlicke
EinBlick: Art Brut, Outsider Art, Naive Kunst kurz & kunstvoll erklärt
Mit der Ausrichtung auf Art Brut, Outsider Art und Naive Kunst arbeitet das open art museum mit einer Kunst, die nur schwer greifbar ist. Die Filme von Ahmad Al Rayyan und Mirjam Kradolfer (2021) geben „EinBlicke“ in diese Kunst und erklären sie kurz & kunstvoll.
Art Brut
Schon früh interessieren sich einzelne Visionäre für ein Kunstschaffen jenseits der Akademien und des Kunstmarktes. So entstehen um 1900 an verschiedenen psychiatrischen Kliniken Sammlungen mit Werken von Patienten*innen (siehe Sammlung Morgenthaler an der Waldau bei Bern). Diese «Bildnerei der Geisteskranken» (Hans Prinzhorn, 1922) oder später «zustandsgebundene Kunst» (Leo Navratil, 1950er-/1960er-Jahre) findet insbesondere in Kreisen der künstlerischen Avantgarde grossen Anklang. So hat sie auch einen grossen Einfluss auf Jean Dubuffet (1901-1985). Er prägt für diese Kunst 1945 den Begriff „art brut“ als Gegenentwurf zur „art culturel“. Jean Dubuffet versteht darunter das kulturell unberührte, «unverbildete» Gestalten ausserhalb einer künstlerischen Tradition mit der Kraft eines „Rohdiamanten“.
Outsider Art
Der Begriff Outsider Art (im Sinne abseits des Kunstbetriebs) geht auf den britischen Kunsthistoriker Roger Cardinal (1940-2019) zurück. Obwohl 1972 eigentlich als Übersetzung zu Art Brut gemeint, wird der Begriff Outsider Art schnell aufgegriffen. Im Gegensatz zur engen Definition von Jean Dubuffet, versteht Cardinal diese Kunst breiter und weniger ideologisch. Damit lässt sich der Begriff Outsider Art besser auf zeitgenössisches Kunstschaffen übertragen.
Naive Kunst
Wie auch Art Brut oder Outsider Art umschreibt Naive Kunst keinen Stil, sondern eine innere Haltung der autodidaktischen Künstler*innen zu ihrer Umwelt. Mit bedeutenden Vertretern wie den Schweizer Adolf Dietrich (1877–1957) oder in Frankreich Henri Rousseau (1844–1910) wird die Naive Kunst schon Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts von berühmten Künstlern wie Picasso gefeiert.
Alle genannten Begriffe Art Brut, Outsider Art, Naive Kunst lassen sich jedoch nicht eindeutig voneinander abgrenzen. An vielen Punkten gibt es Überschneidungen und einzelne Künstler*innen lassen sich mehreren Bereichen zuordnen. Es liegt gerade im Wesen dieser Kunstform, dass die Kunstschaffenden sich nicht um Konventionen kümmern und sich und ihre Kunst selber nicht einordnen.
Geschichte des Museums
Trägerin des open art museum ist die Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut in St. Gallen.
Anfang des Jahres 1988 gründen die drei Sammlerpaare Erna und Curt Burgauer, Mina und Josef John, Simone und Peter Schaufelberger-Breguet die Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut. Mit einer Ausstellung im Regierungsgebäude St. Gallen stellt sich die Stiftung im März 1988 öffentlich vor. Rund 200 Werke besitzt die Stiftung zu diesem Zeitpunkt.
Im Lagerhaus an der Vadianstrasse 57 (heute Polizeigebäude) findet die Stiftung provisorische Ausstellungsräume. Nach einigen Diskussionen um die Namensgebung beschliesst der Stiftungsrat, das neue Museum nach seinem Standort zu benennen: Museum im Lagerhaus. Am 27. Mai 1988 wird die erste Ausstellung im Museum im Lagerhaus eröffnet. 1994 erfolgt der Umzug an die Davidstrasse 44 – zunächst auf zwei Jahre begrenzt. Der Name Museum im Lagerhaus bleibt, denn die neuen Räume befinden sich wieder in einem Lagerhaus. Mit dem Entscheid der Stadt im Jahr 2001, das Gebäude sanft zu renovieren und kulturell und gewerblich zu nutzen, wird der Museumsstandort sicher.
Zwanzig Jahre lang führen Simone und Peter Schaufelberger-Breguet das Museum ehrenamtlich als Museumsleiterin und Stiftungspräsident und bauen eine umfangreiche Sammlung auf. 2008 übernimmt der ehemalige Stadtrat Dr. iur. Peter Schorer das Präsidium des Stiftungsrates und Dr. phil. Monika Jagfeld, Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin, hauptamtlich die künstlerische sowie die Gesamtleitung des Museums. Ende 2021 übergibt Peter Schorer nach 14 Jahren im Amt das Stiftungspräsidium an den ehemaligen St. Galler Stadtpräsidenten Thomas Scheitlin.
Nach einem Prozess der Identitätsschärfung erfolgt Januar 2023 die Umbenennung zu open art museum.